Lexikon
Alchemie

Alchemie, auch Alchimie, ist vom Mittelalter bis ins 17. Jahrhundert die Bezeichnung für sämtliche chemische Operationen. Im Ursprung bedeutet das arabische Wort "al kymiya" einfach "die Chemie". In der Alchemie wird vergoldet und versilbert, Legierungen mit Gold oder Silber hergestellt, Metalle werden gebeizt oder mit einem Firnis versehen, Perlen, Edelsteine und Purpur nachgemacht u.v.m. Die Nachahmung oder Verfälschung edler Stoffe geht vermutlich auf die Ägypter zurück, deren Kenntnisse über Metallgewinnung und Metallbehandlung schon früh ausgeprägt waren. Bis zu der Zeit, in der Aberglaube und Betrügerei, Mystik, Magie und Mythologie - sprich das Okkulte - eine unwissenschaftliche Richtung in die Alchemie einbringt, gibt es schlicht die "Alchemie". Als die wissenschaftliche Chemie begründet wird, wird der Begriff "Alchemie" vorzugsweise nur noch verwendet für die Bemühungen, Gold herzustellen, niedere Metalle zu verwandeln oder das Elixier der ewigen Jugend zu gewinnen. Im 17. Jahrhundert ist der Höhepunkt der Alchemie, ab dem 18. Jahrhundert ebbt der Glaube an Goldherstellung oder den Stein der Weisen langsam aber stetig ab. Der Wunsch, aus unedlen edle Metalle herstellen zu können, und das Streben nach ewigem Leben hat die Menschen weit mehr zur Chemie getrieben als das rein wissenschaftliche Interesse. Sogar Porzellan wird schließlich aus dem reinen Bestreben erfunden, Gold herzustellen.