Lexikon
Faksimile

Der Begriff Faksimile stammt aus dem Lateinischen, "fac-simile" bedeutet soviel wie "machen ähnlich". Ein Faksimile ist eine genaue drucktechnische Wiedergabe eines handschriftlichen Originals. Hierbei sollen Größe, Farben, Papier und Beschaffenheit so genau wie eben möglich wiedergegeben werden. Hierzu gehört auch, Freistellen oder Beschneidungen wie beim Original darzustellen. Die Nachahmung des Faksimiles reicht bis hin zum Bucheinband der Originalausgabe, der nachgebildet wird. Zu unterscheiden sind Voll-Faksimile und Teil-Faksimile. Bei einem Voll-Faksimile wird eine komplette Vorlage in Farbe wiedergegeben, während ein Teil-Faksimile sich auf eine Auswahl der Urvorlagen beschränkt. Da es sich bei den Vorlagen um Unikate handelt, ist der edelste Zweck eines Faksimiles die Sicherung und Schonung des Originals. Gleichzeitig wird durch ein Faksimile der Inhalt eines faksimilierten Werkes auch einer größeren Leserschaft zugänglich gemacht. Oftmals dienen Faksimiles auch der Erhaltung von wichtigen Buchwerken. Von zahlreichen Codices sind heute nur noch die Faksimiles erhalten. So ist der Codex "Hortus deliciarum" von Herrad von Landsperg, der bei einem Brand in Straßburg 1870 zerstört wurde, heute nur noch in einer Faksimile-Ausgabe erhalten geblieben.