Lexikon
Malerbuch

Das in Frankreich zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandene Genre des "livre de peintre" wird im deutschen Sprachgebrauch als Malerbuch bezeichnet. Gemeint sind von bekannten Künstlern mit Original-Druckgraphik(en) versehene Bücher. Der Beitrag des Künstlers zu einem Malerbuch ist nicht als reine Illustration, sondern eher als seine freie Interpretation bzw. bildnerische Entsprechung zum Text zu sehen. Der Auftrag zu einem Malerbuch geht meist vom Verleger aus, der das Werk dann mit großem typographischen und drucktechnischen Aufwand auf handgeschöpftem Papier in einer kleinen Auflage verlegt. Bekannte Verleger von Malerbüchern sind u.a. A. Vollard, H. Kahnweiler, A. Skira, E. Tériade und A. Maeght. Zu den schönsten Malerbüchern zählen Pablo Picassos "Histoire naturelle" (1942), Marc Chagalls "Fable" (1952), Max Ernsts "Une semaine de Bonté" (1934), Georges Braques "Si je mourais la-bas" (1962), Joan Mirós "Parler seul" (1950), Salvador Dalis "Les chants de Maldoror" (1934) und Fernand Légers "Cirque" (1950).