Komposition
Tempera , Gouache und Aquarell auf braunem Packpapier, partiell im Rand auf Unterlagekarton aufgelegt, 1960
Rechts unten signiert und datiert. 50,5 x 36 cm ( 19,8 x 14,1 in). Papier: 62,7 x 44,9 cm (24,6 x 17,6 in).

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.

In den fünfziger Jahren gelingt Schumacher im Zeichen des Informel der internationale Durchbruch. Kennzeichen seiner individuellen Malerei ist die vom Gegenständlichen befreite Formensprache, die sich einerseits betont intuitiv gibt, sich jedoch ebenso bewusst des kontrollierten Zufalls bedient. Er habe, sagt Schumacher, immer nur wie die Natur gearbeitet: Wachsenlassen, Auswählen, Zerstören sind die Prozesse, denen er seine Malerei unterwirft. Der sinnliche Umgang mit den Materialien und die erstaunliche Beherrschung differenzierter Techniken kommen in der vorliegenden Komposition besonders gut zum Ausdruck. Der schwungvolle Duktus der gestischen Linienführung, die rauhen Oberflächen und zerklüfteten Materialien haben den Bildern Schumachers die Bezeichnung 'Weltinnenbilder' eingebracht. Tatsächlich scheint es, als würde der Künstler mit seiner Malerei das Innen nach Außen kehren und uns so Einblicke in verborgene Welten geben. Zugleich regen Schumachers Arbeiten zur freien Assoziation und zu gedanklichen Interpretationen im visuellen Prozess an.